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Ein Richterspruch nach über 17 Jahren: Das Oberste Gericht der Provinz Sucumbíos im Erdölfördergebiet von Ecuador hat am 14. Februar 2011 Chevron für die Schäden verurteilt, die der Konzern (ehemals Texaco) in 26 Jahren Erdölförderung in der Region verursacht hat. Das Urteil verpflichtet das Unternehmen zu einer Entschädigung von mehr als 8 Milliarden US-Dollar für die Reinigung der Böden und Flüsse in der Region.
„Das ist ein historisches Urteil, das sich über Ecuador hinaus auswirken wird und denjenigen Mut gibt, die in anderen Erdteilen ebenfalls von Erdölförderung betroffen sind“, so Thomas Brose, Geschäftsführer des Klima-Bündnis, der die Situation vor Ort kennt. Das Klima-Bündnis informiert seit vielen Jahren über die Zerstörungen und Verseuchungen durch die Erdölförderung in Amazonien. 2005 und 2009 reisten Delegationen mit KommunalvertreterInnen aus verschiedenen europäischen Ländern in die Region. „Aus Kenntnis der verseuchten ehemaligen Ölfördergebiete im Regenwald unterstützen wir den Vorschlag Ecuadors, das Öl im Nationalpark Yasuní im Boden zu lassen“, sagt Dietmar Mirkes, Koordinator des Klimabündnis Luxemburg.
Das Klimabündnis Luxemburg / ASTM unterstützt mit seinen Mitgliedskommunen die „Frente de Defensa de la Amazonía“ bei Fortbildungen zu Umwelt- und Menschenrechten. 30.000 EinwohnerInnen der Ölregion in Ecuador schlossen sich 1994 zusammen und verklagten Texaco auf Wiederherstellung des Status Quo vor der Förderung. Sie gründeten die o.g. „Koalition zur Verteidigung Amazoniens“ als ihre Vertretung, die in ihrem Namen und Auftrag den Prozess führte und fortlaufend die Öffentlichkeit informierte. Im Oktober 2010 war der Präsident der Koalition zu Besuch in Europa und informierte über die Situation vor Ort. Die Koalition bezeichnet das Urteil als fundamentalen Meilenstein auf dem Weg zur endgültigen Behebung der Schäden, auch wenn „kein Geld der Welt die an Krebs Verstorbenen wieder ins Leben rufen kann“.
Der Erdölkonzern Chevron, ehemals Texaco, hat in den 1970er und 1980er Jahren mitten im tropischen Regenwald durch seine rücksichtslosen Fördermethoden das weltweit größte Öldesaster angerichtet.