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Gestern wurde das Contracting-Projekt zur Energieeinsparung am Lindach-Schulzentrum in Mühlacker (Enzkreis) eingeweiht. Ministerialrat Martin Wiedmaier hob hierbei insbesondere die Möglichkeit des Contractings hervor, Sanierungsmaßnahmen durchzuführen und kommunale Haushalte zu entlasten. Einsparungen beim Energieverbrauch würden den Kommunalfinanzen zum Beispiel Freiraum für Investitionen in Kindergärten, Schulen oder im Straßenbau verschaffen, wo sie auch dringend benötigt würden. Das Projekt in Mühlacker umfasse unter anderem die neue Heiz- und Gebäudetechnik des Lindach-Schulzentrums an das die Haupt- und die Realschule über ein Nahwärmenetz angeschlossen seien.
Größere energetische Sanierungsmaßnahmen seien von Kommunen aufgrund des hohen Investitionsbedarfs oft nicht zu stemmen. Investitionen könnten trotzdem verwirklicht werden, indem private Dienstleistungsunternehmen über so genannte Contracting-Verträge eingeschaltet werden. Beim Contracting refinanziert ein privater Unternehmer die im Zuge der Optimierung der Energieversorgung von Gebäuden entstehenden Aufwendungen durch die während der Vertragslaufzeit erzielten Energieeinsparungen und den damit verbundenen Kostensenkungen. Nach Ablauf des Vertrags überlässt das Unternehmen der Kommune die sanierten Gebäude, die dann weiter von den Einsparungen profitieren kann. "Das ist ein zukunftsweisendes Modell, bei dem alle beteiligten Vertragspartner gewinnen und gleichzeitig der Klimaschutz vorangebracht wird", so Wiedmaier.
Beim Energie-Einspar-Contracting, welches in Mühlacker angewendet wird, reduziert der Contractor in einem ganzheitlichen Konzept zuerst durch entsprechende Sanierungsmaßnahmen den Energieverbrauch. Das kann erreicht werden durch Sanierung der Regelungstechnik, der Lüftung, der Warmwasserbereitungs- oder Beleuchtungsanlagen. Im nächsten Schritt wird die verbleibende Wärme- und Strommenge zum Beispiel auf der Basis von Kraft-Wärmekopplung (BHKW), regenerativen Energieträgern wie zum Beispiel Wärmepumpen, Holzhackschnitzelanlagen möglichst effizient vom Contractor bereitgestellt.
Beim Einsparcontracting bezahlt der Gebäudeeigentümer die eingesparte Energiemenge an den Contractor: Der Einsparcontractor refinanziert seine Aufwendungen für die Planung, Bau, Betrieb, Kontrolle, Optimierung, Finanzierung, Wartung und Instandsetzung für alle von ihm durchgeführten Maßnahmen über die von ihm nachzuweisenden eingesparten Energieverbrauchs- und Wartungskosten. Er übernimmt damit das Erfolgsrisiko. Diese Risikoverlagerung bietet für den Gebäudeeigentümer einen großen Anreiz: er bezahlt dem Contractor nur die Einsparungen, die sich im Vergleich zu den Referenzenergieverbrauchswerten der letzten Jahre nachweisen lassen. Störgrößen wie zum Beispiel Witterungseinflüsse, Nutzungsänderungen etc. werden über erprobte Verfahren aus der Einsparberechnung bereinigt.