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Gartenbauunternehmen sind zunehmend gefordert, strategische Partnerschaften mit anderen Unternehmen einzugehen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Dies gilt auch für den Bereich der Energieversorgung. Im Rahmen der Fachtagung Energieeffizienz „Auf gute Zusammenarbeit! Strategische Partnerschaften in der Energieversorgung“ am 18. November in Erfurt wurden verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit vorgestellt.
Nach einem Grußwort von Ulrich Haage, Präsident des Landesverbandes Gartenbau Thüringen, machte Professor Dr. Henning Bredenbeck von der Fachhochschule Erfurt in seinem Einführungsvortrag deutlich, dass es für eine gelungene Zusammenarbeit verschiedene grundlegende Aspekte zu berücksichtigen gilt. Neben dem Verständnis für den Partner und dessen Ansprüche gehörten die Bereitschaft, einvernehmliche Lösungen zu finden ebenso zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit wie Aufrichtigkeit und Verlässlichkeit.
Wie sich eine Zusammenarbeit unmittelbar bezahlt macht, zeigten Dr. Andreas Jende vom Landesverband Gartenbau Brandenburg und Rainer Storbeck von der Ampere AG, die die Funktionsweise der seit 2009 bestehenden Einkaufsgemeinschaft für Erdgas und Strom erläuterten. Gartenbaubetriebe sind eingeladen, sich bei Interesse an den Landesverband Gartenbau Brandenburg zu wenden.
Dass eine strategische Partnerschaft im Bereich der Energieversorgung nicht gleichbedeutend damit ist, sich als Gärtner von diesem Bereich zu trennen, veranschaulichte Andreas Palinske. Als Gärtner und Energiewirt verdient Palinske auch durch den Verkauf von Strom seiner zwei Blockheizkraftwerke. Zusätzlich wird der gärtnerische Nachbarbetrieb mit Wärme beliefert.
Robert Wagner vom Kompetenzzentrum CARMEN verdeutlichte anhand eines Wärmeliefervertrages zwischen Biogasanlage und Wärmekunden, wie die vertraglichen Rahmenbedingungen gestaltet werden können und plädierte dafür, in jedem Fall für die Vertragsgestaltung einen kundigen Rechtsbeistand hinzuzuziehen.
Lebhaft wurde über die von Martin Treder der MVA Hamm GmbH vorgestellte Projektidee diskutiert, ein neu einzurichtendes Gartenbaugebiet mit Abwärme der Abfallverbrennungsanlage in Hamm zu versorgen. Unterschiedliche Einschätzungen gab es insbesondere hinsichtlich der Größe des möglicherweise über hundert ha großen Gewächshausareals. Die Einschätzungen reichten von „unbedingt nötig für die Wettbewerbsfähigkeit“ bis hin zu befürchteten Marktverwerfungen.
Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung bestand die Gelegenheit, das Biomasseheizkraftwerk in Alperstedt, das auf Contracting-Basis die Gewächshäuser der Gemüsering Thüringen GmbH mit Wärme versorgt sowie die Gewächshäuser zu besichtigen.
Mit dieser Tagung fand die Veranstaltungsreihe ihren diesjährigen Abschluss. Ihre Fortsetzung findet sie im kommenden Jahr auf der Internationalen Pflanzenmesse IPM 2011 in Essen. Am 27. Januar wird dann im Rahmen der Messe über politische und gesellschaftliche Anforderungen an den Gartenbau vor dem Hintergrund des Klimaschutzes diskutiert werden.