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Seit Montag und noch bis 28. Oktober läuft die Zeichnungsfrist für bis zu 1,6 Milliarden Aktien von Enel Green Power, die in einer Spanne von 1,80 bis 2,10 Euro je Anteilsschein angeboten werden. Ursprünglich hatte Enel bis zu 2,40 Euro je Aktie erlösen wollen.
Enel trennt sich im Zuge des Börsengangs von maximal 33 Prozent der Anteilscheine an der Tochter, in der vor zwei Jahren die an der Erzeugung regenerativer Energien aus Wind, Wasser und Geothermie tätigen hauseigenen Gesellschaften gebündelt wurden.
Für die Italiener wie auch die begleitenden Banken läuft ein Rennen gegen die Zeit, um den mit einem nun geplanten Emissionsvolumen von bis zu 3,4 Mrd. Euro größten Börsengang in Europa seit drei Jahren über die Bühne zu bekommen. Enel ist mit Verbindlichkeiten von 54 Mrd. Euro der am höchsten verschuldete Versorger Europas und benötigt dringend Geld.
An der Börse wiederum hat sich das Umfeld für Ökostrom-Aktien zuletzt deutlich verschlechtert, weil Marktteilnehmer vor dem Hintergrund der ausufernden Staatsdefizite ein nahendes Ende der üppigen Subventionen für die Produzenten erneuerbarer Energien vorwegnehmen. Seit Jahresbeginn brach etwa der von der Société Générale und dem Indexanbieter Stoxx berechnete Erix-Index für die zehn größten europäischen Aktien aus dem Bereich erneuerbare Energien um knapp 40 Prozent ein. Auch die Erträge von Green Power hängen zu knapp 50 Prozent von Fördermaßnahmen ab.
uch das zehn Banken große Emissionskonsortium unter der Führung von Credit Suisse , Goldman Sachs und Mediobanca war offenbar kompromissbereit, um den Markt für Börsengänge in Europa zu beleben, der im globalen Vergleich hinterherhinkt. Gemessen am Volumen, ging im dritten Quartal weltweit nur jeder 13. Börsengang in Europa über die Bühne.
Laut Emissionsprospekt begnügen sich die Institute im Zuge der Green-Power-Platzierung mit 1,8 Prozent des Emissionsvolumens als Provision. Das ist nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg weltweit nur knapp halb so viel wie der Schnitt aller Kommissionen für Börsengänge 2010.
Analysten zeigten sich am Montag erfreut, dass Enel seine Preisvorstellungen gesenkt hat: Am unteren Ende der Preisspanne wäre Enel Green Power mit dem 9,2-Fachen des Betriebsgewinns (Ebitda) vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen bewertet. Das entspricht nur einem leichten Aufschlag gegenüber den europäischen Rivalen wie Iberdrola Renovables aus Spanien, EDP Renováveis aus Portugal und EDF Energies Nouvelles aus Frankreich, die im Schnitt mit dem 8,6-Fachen des Betriebsgewinns bewertet sind - obwohl Enel Green Power einen ausgewogeneren Umsatzmix als die Konkurrenz aufweist und somit weniger stark von Subventionen abhängt. Während Enel Green Power rund 44 Prozent seines Stroms in Wasserkraftwerken erzeugt, 41 Prozent in Windkraftwerken und 15 Prozent in anderen Bereichen, hängen die drei europäischen Hauptrivalen zu 90 Prozent und mehr am Tropf der Windkraft.
Um Investoren zu ködern, kündigte Enel-Chef Fulvio Conti am Montag an, rund 30 Prozent des Gewinns von Enel Green Power künftig als Dividenden auszuschütten. Wer die Aktien mindestens ein Jahr hält, soll zudem für je 20 gehaltene Papiere eine Bonusaktie bekommen. Bis 2014 will Enel Green Energy zudem seine Erzeugerkapazitäten von derzeit 5700 auf dann 9200 Gigawatt ausbauen und den Betriebsgewinn um die Hälfte auf dann 2,1 Mrd. Euro steigern.