www.isra-mart.com
Isra-Mart srl news:
Bergstraße. Das Thema Abfall ist derzeit im Fokus der Öffentlichkeit. Ging es in den vergangenen Jahren meistens um die reine Abfallbeseitigung, hat sich die Sachlage inzwischen drastisch geändert. Müll kann mehr sein als nur ein stinkendes und zu beseitigendes Überbleibsel - er kann je nach Art wiederverwendet werden oder gar als wertvolle Energiequelle dienen.
Genau darum ging es bei einem Informationsabend, zu dem der Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) eingeladen hatte. "Energien aus Biomasse" war das Thema.
Hauptrednerin war die Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Lucia Puttrich. Dabei waren auch der Kreisbeigeordnete und Verbandsvorsitzende der ZAKB, Thomas Metz, der Bürgermeister der Gemeinde Fürth, Volker Oehlenschläger, und der Geschäftsführer der ZAKB, Hilbert Bocksnick. Metz lieferte gleich zu Beginn die Zahlen zum Potenzial der Energiegewinnung durch Biomasse: "115 000 Tonnen Abfall hat die ZAKB jährlich zu bewältigen, alleine 30 000 Tonnen davon sind Biomüll." Derzeit fasse der Betrieb die Errichtung einer eigenen Biogasanlage ins Auge. Puttrich bezeichnete diese Methode zur Energiegewinnung im Hinblick auf ihre vielseitige Verwendbarkeit als "Multitalent", da sie zur Erzeugung von Wärme, Strom und Kraftstoff dienen könne.
Die Umweltministerin nutzte die Gelegenheit, das Energiekonzept der hessischen Landesregierung vorzustellen. "Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien auf 20 Prozent steigen", informierte die Ministerin. Die Landesregierung habe seit dem Jahr 1999 insgesamt 481 Biomasseanlagen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 123 Millionen Euro gefördert.
Das Hauptproblem aus ihrer Sicht: "Jeder möchte diese Energieform haben, aber niemand will sie vor der eigenen Haustür. Wir müssen Überzeugungsarbeit leisten." Oehlenschläger fügte an, man wolle "die Bürger beteiligen und nicht zu Gegnern werden lassen".