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Taufkirchen - Noch profitieren die Betreiber von Biogasanlagen durch die Förderung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) der Bundesregierung. Doch in wenigen Jahren könnte die Lage ganz anders aussehen, befürchtet Karl-Heinz Figl, Geschäftsführer der Stadtwerke Dorfen.
Die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke um durchschnittlich zwölf Jahre könnte dazu führen, dass deren Betreiber ihre Gewinnquelle in Zukunft in neue, große Wind-oder Solaranlagen investieren, so Figl in seinem Vortrag bei der CSU-Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft (AGL) im Gasthaus Weißbräu. Diese Anbieter könnten ihren Strom zu deutlich günstigeren Preisen anbieten. Es komme zu einem Konkurrenzkampf der Anlagenbetreiber von alternativen Energien, so Figl.
Die bisherigen und neuen Betreiber von Biogasanlagen würden sich derzeit gut aufgehoben in den Sicherheiten wiegen, die ihnen die Bundesregierung zuspreche. Finanzwirtschaftlich genießen sie eine Grundvergütung von mindestens 11,67 Cent pro Kilowatt für 20 Jahre plus des Jahres der Inbetriebnahme. Diese Förderung biete den Betreibern langfristige Investitions- und Kalkulationssicherheit für die Stromerzeugung aus Biogas und Biomasse. „Das unternehmerische Risiko ist in der Zeit sehr begrenzt“, machte Figl deutlich.
Somit habe die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke keine direkten Auswirkungen auf die Biogasanlagen-Betreiber. Aber aus indirekter Sichtweise sei zu befürchten, dass die Betreiber der Atomkraftwerke ihre beträchtlichen Milliardengewinne aus dem weiteren Betrieb in zentrale, ökologische Großkraftwerke investieren.
Diese möglichen Investitionen können zu einer „enormen Konkurrenzsituation der Betreiber von erneuerbaren Energien“ führen. Figl rechnet damit, dass die „Stunde der Wahrheit“ wohl zwischen 2024 und 2035 schlägt. In dieser Zeit laufe die EEG-Förderphase vieler Biogasanlagen-Betreiber aus. Gleichzeitig werde 2024 das letzte Kraftwerk geschlossen. Deren Inhaber würden zuvor noch ihre Großkraftwerke zum Laufen gebracht haben. Kritisch sei diese Situation deshalb, weil die Großanlagenbetreiber ihren Strom zu deutlich günstigeren Preisen anbieten können.
Der Geschäftsführer der Stadtwerke Dorfen wollte jedoch die Biogasanlagen-Betreiber weder verunsichern noch von ihren Investitionsplänen abbringen. Vielmehr regte er dazu an, sich mit der EEG-Förderung ein zweites Standbein aufzubauen und nachhaltig ökologisch zu wirtschaften. Dies biete vielen Bauern über 20 Jahre eine „ganz wesentliche Ertragsgrundlage“ und die Möglichkeit, das Überleben des Betriebs zu sichern. Ein weiteres Probelem sprach der Experte mit der Entsorgung des radioaktiven Abfalls an. Die Frage um den Bau von Endlagern sei noch ungelöst. „Es ist wichtig, dass diese so sicher wie möglich errichtet werden.“ Viele Endverbraucher würden monieren, dass diese Kosten wieder auf sie umgelegt würden. Diesen Sorgen konnte der CSU-Bundestagsabgeordneter Max Lehmer die Grundlage nehmen. Er wies die Besucher der Informationsveranstaltung darauf hin, dass die Entsorgung zum großen Teil von den Kraftwerksbetreibern übernommen werden müsse.
