Thursday, November 18, 2010

Isra-Mart srl:Biomasse boomt in Nordrhein-Westfalen

www.isra-mart.com

Isra-Mart srl news:

2010 war für die Biogasbranche ein Boomjahr. In NRW wurden 410 neue Anlagen in Betrieb genommen – mehr als jemals zuvor. Zunehmend kritischer wird der Anbau von Mais gesehen, der für die Fütterung der Anlagen benötigt wird.

Mit der Produktion von Strom und Wärme aus Mais und Gülle tragen die Landwirte mittlerweile erheblich zum Fortschritt der Erneuerbaren Energien bei. „Biomasse ist ein verkannter Riese“, sagte Ministerialrat Martin Hannen vom Landwirtschaftsministerium NRW bei der Herbstagung der Landwirtschaftskammer NRW in Uedem.
Ziele deutlich überschritten

Und er legte beeindruckende Zahlen vor: So gehen 75 Prozent der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien auf das Konto von Biomasse. „Und dabei wird in der Öffentlichkeit viel stärker über Windkraft und Solarenergie diskutiert“, so Hannen. Die Landwirtschaft trägt mit 33 Prozent wiederum erheblich zur Biomasse durch Biogas bei.

Die Stromproduktion durch Biogas habe sich seit 2003 versechsfacht und betrage nun in NRW 22 980 Gigawatt Stunden. Damit habe man das Ziel der Bundesregierung deutlich überschritten: „Der Zubau der Biogasanlagen im Schnitt der letzten vier Jahre liegt sehr deutlich über allen Prognosen der Bundesregierung“, so Martin Hannen. Obwohl sich im gleichen Zeitraum die Investitionskosten von 2500 auf 5000 Euro je Kilowattstunde verdoppelt haben.

Trotzdem sei der Betrieb einer Biogasanlage für viele Landwirte ertragreicher, als die Produktion von Milch, Rindern oder Schweinen, so Johannes Frizen, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW.
Jeder vierte Hektar Ackerbaufläche für Mais

Zunehmend kritischer wird der Anbau von Mais gesehen, der für die Fütterung der Biogasanlagen benötigt wird. Jeder vierte Hektar Ackerbaufläche in NRW wird mittlerweile mit Mais bestückt. Bereits im nächsten Jahr gebe es Regionen wo bereits auf 65 Prozent der Äcker Mais angebaut werde. „Von einer Fruchtfolge habe man sich dann komplett verabschiedet“, kritisiert Hannen. Bei einer ungebremsten Entwicklung werde der Flächenanteil der Energiepflanzen deutlich höher ausfallen als erwartet.

Bereits im kommenden Monat werde die Bundesregierung einen Erfahrungsbericht vorlegen. Dann könne man auch abschätzen, wie stark die Einspeisevergütung für Biogasanlagen gekürzt werde.