Thursday, October 14, 2010

Isra-Mart srl:Kosten für Ökostrom erreichen neue Höchststände

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Isra-Mart srl news:

Am Freitag schlägt die Stunde der Wahrheit: An diesem Tag wird die Umlage für die Förderung der erneuerbaren Energien für das kommende Jahr bekanntgegeben. Seit Jahren klettert der Betrag von Jahr zu Jahr um ein paar Prozent. Doch diesmal explodiert er geradezu. Die Kosten müssen die Stromkunden tragen.

BERLIN. Nach übereinstimmenden Angaben verschiedener Brancheninsider ist mit einem Anstieg um 70 Prozent zu rechnen. Daraus ergeben sich milliardenschwere Zusatzkosten für alle Stromverbraucher.

In diesem Jahr beträgt die Umlage 2,047 Cent je Kilowattstunde, 2011 wird sie voraussichtlich um 70 Prozent auf mindestens 3,5 Cent steigen. Das Umlageverfahren ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt, das den Betreibern von Windrädern, Wasserkraftwerken, Photovoltaik- oder Biogasanlagen Vergütungen für jede produzierte Kilowattstunde Strom garantiert, die teilweise deutlich über den Marktpreisen für konventionell erzeugten Strom liegen. Die Mehrkosten werden auf die Stromverbraucher umgelegt. Die reinen Zusatzkosten der EEG-Förderung summieren sich in diesem Jahr voraussichtlich auf knapp neun Mrd. Euro, im nächsten Jahr dürfte ein Wert von 14 Mrd. Euro deutlich überschritten werden.

„Die dramatische Steigerung der EEG-Umlage stellt die Spitze eines Eisbergs ineffizienter Finanzierungsmechanismen von Klimaschutzmaßnahmen dar“, sagte Holger Krawinkel, Energie-Experte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen, dem Handelsblatt. Verantwortlich für den drastischen Anstieg der Förderung sei die derzeitige Bundesregierung, die zu spät und mit zu geringen Kürzungen der EEG-Vergütungen auf die enormen Zubauraten bei den erneuerbaren Energien, insbesondere bei der Photovoltaik, reagiert habe.

Mittlerweile wird das System der EEG-Förderung infrage gestellt: „Das EEG sollte komplett abgeschafft werden“, sagte Justus Haucap, Vorsitzender der Monopolkommission, dem Handelsblatt. „Gerade wer für Klimaschutz ist, sollte gegen das EEG sein, denn das Geld, das dort verbrannt wird, kann woanders nicht mehr für den Klimaschutz eingesetzt werden“, sagte Haucap. Der Ökonom fordert eine Abkehr von staatlich festgesetzten Preisen und spricht sich für ein System handelbarer Öko-Strom-Quoten aus, „so dass sich auch für erneuerbare Energien Quasi-Marktpreise bilden können und Innovationen angereizt werden“.

Der Kostensprung bei den Erneuerbaren ist aus Sicht der Industrie, die für die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland steht, fatal. Mittlerweile macht der EEG-Anteil einen Drittel der Stromrechnung aus. Nach Angaben des Verbandes der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK), in dem Großverbraucher aus der Industrie zusammengeschlossen sind, steigt für ein mittleres Unternehmen mit einem Strombedarf von 100 Mio. Kilowattstunden die EEG-Umlage 2011 um 1,5 bis zwei Mio. Euro. Lediglich 500 Unternehmen sind von der EEG-Umlage befreit.