Monday, October 11, 2010

Isra-Mart srl:Können uns keinen Aufschub leisten

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Isra-Mart srl news:

Speyer. Seit 1994 wird der Deutsche Solarpreis von der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien jährlich vergeben. Zum zweiten Mal geschah dies in Rheinland-Pfalz, im Ratssaal des Historischen Rathauses in Speyer. Zehn Preisträger in sieben Kategorien wurden ausgezeichnet, davon jeweils zwei aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

An die 200 Männer und Frauen waren es, die sich anlässlich der Verleihung am Samstagvormittag im Ratssaal eingefunden hatten. Abgesehen von den Preisträgern waren zahlreiche Vertreter kommunaler Unternehmen - unter anderem der Stadtwerke Speyer - und der Politik gekommen. Margit Conrad, Staatsministerin für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz, stellte angesichts vieler politischer Hürden fest: "Die Preisträger sind für uns eine Ermutigung weiter zu machen."
Branche neu etabliert

Kein klassisches Energieland sei Rheinland-Pfalz, sagte die Ministerin, jedoch sei hier eine Branche für erneuerbare Energien etabliert worden, die besonders in der Zuliefererindustrie vieles auf den Weg gebracht habe. "Die Politik darf sich nicht zurücklehnen und glauben, die Dinge kommen von selbst", betonte Conrad und forderte dazu auf, die Weichen zum weiteren Antrieb, nicht zum Bremsen zu stellen. Bis 2015, so das Ziel der Ministerin, sollten 100 000 Dächer im Land mit Solaranlagen ausgestattet sein - 30 000 seien es zurzeit.

"Wir können uns keinen Aufschub um drei, vier Jahrzehnte leisten", forderte auch Eurosolar-Präsident Dr. Hermann Scheer, die nichtfossile Alternative zur Energiegewinnung in den Mittelpunkt der Entwicklungen zu stellen. Den Stadtwerken sprach er dabei eine wesentliche Rolle zu: "Sie müssen zusammen führen, was es an erneuerbaren Energien gibt." Die wichtigste Aufgabe der Politik sei nicht, selbst zu investieren, sondern der Gesellschaft den Spielraum zu geben, die Möglichkeiten im Sinne der erneuerbaren Energien auszufüllen.

Überzeugungsarbeit zu leisten versuchen will auch weiterhin Dr. Axel Berg, Vorsitzender der Eurosolar-Sektion in Deutschland und Kopf der Wettbewerbs-Jury dieses Jahres.

Für den Beigeordneten der Stadt Speyer, Frank Scheid, hätte kein Ort mit einer stärkeren Symbolkraft für die Preisverleihung gewählt werden können als die Domstadt. "Hier ist tatsächlich die Wiege der Nachhaltigkeit", versicherte er und verwies auf die erste Verordnung über nachhaltiges Wirtschaften angesichts der Holzbestände, die 1442 vom Bistum Speyer geschrieben worden sei.
20-Jahres-Frist für Speyer

"Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter der Ökonomie und der Nachhaltigkeit", machte Scheid klar und blickte voraus auf einen Antrag, der im Stadtrat in drei Wochen auf den Tisch kommen soll: Speyer soll demnach in 20 Jahren zu 100 Prozent durch regenerative Energien versorgt werden.

Die Vorstellung der Preisträger oblag Ronald Feisel, dem Redaktionsleiter von "Stichtag/ZeitZeichen" des WDR. Die Verbandsgemeinde Schweich und Wolfgang Schlagwein (Kreis Ahrweiler) aus Rheinland-Pfalz sowie Dr. Joachim Nitsch (Stuttgart) und Bernward Janzing (Freiburg) aus Baden-Württemberg wurden ebenso ausgezeichnet wie die Südhessische Energie AG, die Kirchner Solar Group GmbH (Hessen), das Handelshaus Runkel (Hessen), der Betriebsrat der Volkswagen AG (Niedersachsen), der Erbbauverein Köln (Nordrhein-Westfalen) und Prof. Dr. Elmar Altvater (Berlin).

Alle hatten sich in vielfältiger Weise rund um die Nutzung und Anwendung erneuerbarer Energien verdient gemacht.