Tuesday, November 9, 2010

Isra-Mart srl:Nur unter Einbeziehung von Erdgas und Bio-Erdgas können die Klimaschutzziele erreicht werden

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Isra-Mart srl news:

Im Vorfeld des aktuellen Parlamentarischen Abends zum Thema “Wege zum Klimaschutz – Praktische Konsequenzen aus dem Energiekonzept der Bundesregierung” am 10. November 2010 in Berlin sprachen wir dem Sprecher von Forum Erdgas Dr. Jens Horn.

Herr Horn, gerade wird in Berlin über die Energiepolitik diskutiert. Sind Sie mit dem Verlauf dieser Debatte zufrieden?

Zunächst einmal bin ich froh, dass eine Diskussion auf der Basis eines konkreten Konzepts in Gang gekommen ist. Allerdings wird diese Diskussion und auch das zugrunde liegende Energiekonzept immer noch von den Themen Laufzeitverlängerung und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien dominiert. Erdgas kommt zurzeit noch zu kurz, und das wird der künftigen Rolle dieses Energieträgers nicht gerecht. Erdgas wird vor allem im Wärmemarkt aber auch durch die gute Regelbarkeit von Gaskraftwerken bei unserer Stromversorgung weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Welche besonderen Vorteile sehen Sie für Erdgas?

Erdgas ist der umweltfreundlichste, konventionelle Energieträger. Die spezifischen CO2-Emissionen bei der Verbrennung liegen im Vergleich zu Braunkohle nur bei der Hälfte. Und gegenüber Öl liegt der Vorteil in der Tatsache, dass die Erdgasressourcen noch sehr lange vorhalten werden. Dass Erdgas im Vergleich zur Atomenergie wesentlich risikoärmer ist und hier auch nicht das Problem der Endlagerung besteht, muss nicht betont werden. Erdgas lässt sich hervorragend mit regenerativen Energie kombinieren. Im Ergebnis ist Erdgas im Wärmemarkt und in der Stromerzeugung ein idealer Partner der erneuerbaren Energien.

Wie sieht es mit der Liefersicherheit für den Endverbraucher aus?

Erdgas steht dem Verbraucher noch auf lange Sicht aus verschiedenen Regionen und über unterschiedlichste Transportwege zur Verfügung. Eine Abhängigkeit gegenüber einem Lieferanten besteht nicht, da es mittlerweile zahlreiche Bezugsquellen und Transportwege gibt.

Mit dem Forum Erdgas bieten Sie den politischen Entscheidern in Berlin Möglichkeiten zum Dialog an. Welche Durchschlagskraft hat dabei Ihre Initiative?

Seit Gründung unseres Forums im Jahr 2005 haben wir uns Schritt für Schritt der Politik und Öffentlichkeit als Gesprächspartner empfohlen. Das Angebot zum Dialog wurde seitdem immer häufiger in Anspruch genommen, wobei wir ganz klar konstatieren, dass hier noch ein längerer Weg vor uns liegt. Dies zeigt zum Beispiel die mäßige Berücksichtigung des Energieträgers Erdgas innerhalb des Energiekonzeptes der Bundesregierung. Hier gilt es für die gesamte Branche und ihre Vertretungen, in Zukunft definitiv noch mehr Aufklärungsarbeit zu leisten, wir müssen die Vorteile unseres Produkts besser kommunizieren.

Der Parlamentarische Abend am 10.11. steht unter dem Motto: „Wege zum Klimaschutz – Praktische Konsequenzen aus dem Energiekonzept der Bundesregierung” Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Veranstaltung?

Unsere Botschaft des Abends lautet ganz klar, dass Erdgas im intelligenten Energiesystem der Zukunft auch weiterhin eine wesentliche Rolle einnehmen wird. Von entscheidender Bedeutung wird es deshalb sein, technologieoffene Lösungen zu etablieren. Durch die verstärkte Einspeisung von erneuerbaren Energien und die dadurch entstehenden Schwankungen in der Stromerzeugung werden schnell zu- und abschaltbare Gaskraftwerke notwendig sein. Weiterhin gilt es darauf hinzuweisen, dass im Wärmemarkt dezentrale Energieerzeugung, insbesondere durch Mikro- und Mini-BHKWs, mit wachsenden Anteilen erneuerbarer Energien eine verlässliche Zukunftsperspektive eröffnen. Nur unter Einbeziehung von Erdgas und Bio-Erdgas können die Klimaschutzziele erreicht und zugleich ein Investitions- und Modernisierungsstau verhindert werden.

Welche Potentiale stecken im Bio-Erdgas und hat es Vorteile gegenüber anderen regenerativen Energieträgern?

Bio-Erdgas kann einen sehr wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten. Es weist eine der besten Ökobilanzen auf und ist im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien regel- und speicherbar. Es steigert die Klimaeffizienz der Erdgastechnik nochmals ohne zusätzliche Kosten für weitere Infrastruktur. Das Problem dabei: Sollten die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen bestehen bleiben, werden die formulierten Mengenvorgaben der Bundesregierung (bis 2020 6 Mrd. m³ und bis 2030 10 Mrd m³) nicht zu erreichen sein.

Um einmal in die nahe Zukunft zu blicken: Wie viel Tonnen CO2 pro Jahr werden eingespart, wenn beispielsweise im Wärmemarkt alle in den nächsten 10 Jahren zu erneuernden Heizungen durch Erdgas-Brennwertgeräte ersetzt werden würden?

Würde man diesen Weg gehen, ließen sich rund 85 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Hinzu kommt, dass die Technik schon jetzt zur Verfügung steht und damit kostengünstiger Klimaschutz sofort möglich ist. Ein weiterer Vorteil: die Brennwerttechnik lässt sich problemlos mit erneuerbaren Energien kombinieren. Allein mit diesen Maßnahmen lassen sich bei entsprechenden Rahmenbedingungen die von der Bundesregierung angestrebte CO2-Minderungsziele erreichen.