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Strom aus regenerativen Energiequellen ist bislang noch nicht duchgängig und kostengünstig verfügbar. Ein neues Projekt führt deshalb mehrere Quellen zusammen.
Wind, Sonne und Biomasse, alle drei Energieträger werden bereits zur Erzeugung von Strom genutzt. Doch die Prozesse sind komplex und die Abläufe funktionieren noch nicht reibungslos. Um mit bisherigen Anbietern in Wettbewerb treten zu können, müsse die Stromgewinnung aus regenerativen Energien und die Einspeisung ins Netz preiswerter und zuverlässiger werden, sagt Gerhard Gudergan, Projektleiter am Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen. Dazu haben die Wissenschaftler des FIR ein Modell entwickelt. Gemeinsam mit Projektpartnern aus der Industrie wollen sie eine Software und eine Systemplattform realisieren. Über die beiden Komponenten sollen die Prozesse und Abläufe, die zur Produktion von Strom aus Wind-, Solarenergie und Biomasse nötig sind, überwacht, verbessert und zusammengeführt werden.
Eumonis – Stromfabrik der Zukunft
Das theoretische Konzept steht, nun geht es an die praktische Umsetzung. Der Startschuss für das Projekt „Eumonis“ ist letzten Monat gefallen. Über einen Zeitraum von vier Jahren wollen die Forscher ein Konzept umsetzen, mit dem sie in Zukunft die verschiedenen Anlagen effizienter betreiben können. Die drei Bereiche der Wind-, Solar- und Bioenergie werden dabei zum ersten Mal integrativ betrachtet. Der ganzheitliche Ansatz ist laut FIR-Forschern essenziell für die „Stromfabrik der Zukunft“.
Zuverlässiges Gesamtpaket schüren
Die Kritiker von Wind- und Sonnenenergie als Stromlieferanten zweifeln vor allem an deren Grundlastfähigkeit, also an ihrem Vermögen, durch Wind- und Sonnenenergie zu jedem Zeitpunkt den Zufluss einer ausreichenden Menge Strom in die Netze garantieren zu können. Eine ununterbrochene Stromversorgung sei nur mit Atom- und Kohlekraftwerken möglich, sagen die Gegner. „Wir wollen mit dem neuen System durchgängig eine hohe Produktivität für die regenerativen Energien erreichen“, lautet deshalb Gudergans ambitioniertes Ziel. Durch die herkömmlichen Stromquellen sind wir in Deutschland daran gewöhnt, dass Strom immer verfügbar ist. „Das ist der Maßstab, den wir erreichen müssen, um wettbewerbsfähig zu sein“, sagt der Wissenschaftler. Die wenigsten Menschen wären gewillt, auf Strom zu verzichten, weil es zu windstill oder zu bewölkt ist, fügt er hinzu. Schwankungen in der Stromproduktion müssen von den Betreibern ausgeglichen werden.
Das ist durch das angedachte multimodale System leichter zu garantieren als bisher, sagt der Forscher. Der eine Windpark kann beispielsweise das Energiedefizit eines anderen ausgleichen, wenn es in bestimmten Regionen windstill ist. Außerdem können fehlende Ressourcen einer Energiequelle bei dem integrativen System auch durch eine andere Quelle ausgeglichen werden. Wenn im Sommer die Sonne scheint, aber kein Wind weht oder im Herbst der Wind bläst, aber keine Sonne zu sehen ist, dann wird die vorhandene Ressource genutzt und die fehlende auf diese Weise ersetzt. Fallen beide Energieträger aus, dann bleiben Geothermie, Wasserkraft oder Biomasse, die die Betreiber des neuen Systems zusätzlich nutzen können. Je mehr regenerative Energiequellen in das Modell integriert werden, desto stabiler wird es. „So versuchen wir, ein wettbewerbsfähiges Gesamtpaket zu schüren“.