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Frankfurt am Main, 02.11.2010, Da die Nutzung regenerativer Energien weiter ausgebaut wird, müssen Stromverbraucher im Jahr 2011 eine deutlich höhere Umlage zahlen. So will es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das derzeit heftig kritisiert wird.
Mit der Umlage sollen die Erneuerbaren Energien gefördert werden. Das Gesetz garantiert Betreibern von Anlagen zur Stromproduktion aus Wind, Sonne, Wasser, Geothermie oder Biomasse feste Vergütungssätze. Und die liegen teilweise erheblich über den Börsenpreisen für konventionell erzeugten Strom. Da die Erneuerbaren Energien stetig ausgebaut werden, steigt die EEG-Umlage kontinuierlich an. Zum bevorstehenden Jahreswechsel ist mit einer besonders drastischen Erhöhung zu rechnen. Derzeit kostet konventionell erzeugter Strom an der Börse etwa 50 Euro. Dazu kommt eine EEG-Umlage von 20,50 Euro. 2011 wird sich diese Umlage auf 35,30 Euro erhöhen. Etliche Unternehmer befürchten, dass die Umlage in ein paar Jahren schon höher sein könnte als der Netto-Strompreis.
Klimaschutz ernst nehmen
Doch auch private Haushalte bekommen den Anstieg der Umlage zu spüren. Bis zu 69 Euro im Jahr kann der Strom teurer werden. Für viele Verbraucher ist damit die Schmerzgrenze erreicht. Der Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) verlangt denn auch die Abschaffung der Ökostrom-Umlage. Bundesumweltminister Norbert Röttgen hält dies jedoch für den falschen Weg. Seiner Meinung nach ist die Förderung der Erneuerbaren Energien eine Investition in die Zukunft. So sieht es auch Monika Fauser, Geschäftsführerin der SKD GmbH in Frankfurt „An Erneuerbare Energien führt kein Weg vorbei. Wer den Klimaschutz ernst nimmt, muss auf eine saubere Energieversorgung setzen. Das sind wir der nachfolgenden Generation schuldig.“ Die SKD in Frankfurt am Main hat sich auf steueroptimierte Kapitalanlagen spezialisiert und berät auch Kunden, die in erneuerbare Energien investieren wollen. Allerdings, so gibt Fauser zu bedenken, dürfe man nicht übersehen, dass auch der Staat von jeder Umlagenerhöhung kräftig profitiere. „Ein erster Schritt wäre, die EEG-Zahlung von der Mehrwertsteuer zu befreien.“
Gesamtwirtschaftliche Vorteile
Kritik an der Effizienz der Erneuerbaren Energien weist Röttgen zurück. Das bestätigen auch Forscher des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie. Ihre Untersuchungen zeigen, dass die Ökostrom-Förderung viele gesamtwirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Im vergangenen Jahr wurden durch erneuerbaren Strom 69 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermieden. Da sich der Bedarf an Steinkohle, Erdgas und Uran verringerte, konnten so Rohstoffimporte in Höhe von 2,2 Milliarden Euro eingespart werden. Außerdem gehört die Branche der Erneuerbaren Energien zu den wenigen, die trotz Wirtschaftskrise weiter gewachsen ist. Derzeit beschäftigt sie 340.000 Menschen. Das ist bereits doppelt so viel als noch im Jahr 2004.
Der starke Anstieg der EEG-Umlage ist in erster Linie auf den Photovoltaikboom der vergangenen Jahre zurückzuführen. Anders als in der erfolgreichen Windindustrie stehen die Zahlungsverpflichtungen für die neu gebauten Anlagen in keinem vernünftigen Verhältnis zu der erzeugten Strommenge. Außerdem wird die Herstellung der Photovoltaik-Module zunehmend nach China ausgelagert. Die Bundesregierung hat auf diese Entwicklung bereits reagiert und die Fördersätze für Solaranlagen gesenkt.