Tuesday, November 16, 2010

Isra-Mart srl:Einspeisevergütung für Ökostrom steigt auf 22 Milliarden Euro

www.isra-mart.com

Isra-Mart srl news:

Berlin - Die vier großen Stromnetzbetreiber rechnen damit, dass sich der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland ungebremst fortsetzt. In ihrer "Mittelfristprognose" gehen die Unternehmen davon aus, dass die installierte Leistung der erneuerbaren Energien von derzeit rund 52 Gigawatt bis zum Jahr 2015 auf 86 Gigawatt ansteigen wird. Solar- und Windkraftanlagen stehen dann mit jeweils 39 Gigawatt für 90 Prozent dieser Leistung. Die Einspeisevergütung, die an die Betreiber von Windkraft- und Solaranlagen ausgezahlt wird, steigt damit von 12,4 Mrd. Euro im vergangenen Jahr auf 21 Mrd. Euro im Jahre 2015.

Die vier Netzbetreiber "50 Hertz", Amprion, EnBW Transportnetze und Tennet sind nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verpflichtet, Strom aus erneuerbaren Quellen bevorzugt und zu staatlich festgesetzten Preisen einzuspeisen. Die Kosten hierfür können sie über die sogenannte EEG-Umlage auf die Stromrechnungen aller Verbraucher abwälzen. Insbesondere wegen der wachsenden Zahl von Solarstromanlagen steigt diese von allen Verbrauchern zu zahlende Umlage von 2,05 Cent pro Kilowattstunde auf 3,5 Cent im kommenden Jahr. Je nach Strompreis-Entwicklung und weiterem Ökostrom-Ausbau könnten die Kosten bis 2012 weiter auf bis zu 4,4 Cent pro Kilowattstunde steigen - was eine zusätzliche Strompreis-Steigerungen von deutlich über 100 Euro im Jahr auslösen könnte. Allerdings könnte die EEG-Umlage bei einer anderen Entwicklung des Börsenpreises und der Zubauraten auch auf 3,4 Cent leicht fallen, heißt es in einer Mitteilung der Netzbetreiber.

Zieht man von der Einspeisevergütung den Wert des Stromes ab, ergeben sich die reinen Subventionen, mit denen die Verbraucher den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland unterstützen. Im Jahre 2009 lagen diese "Differenzkosten" bei 5,3 Mrd. Euro. Vor allem wegen des rasanten Ausbaus der Solarenergie in Deutschland stiegen die Ökostrom-Subventionen in diesem Jahr auf geschätzt 8,2 Mrd. Euro. Nach Einschätzung der Netzbetreiber könnten die reinen Subventionskosten im kommenden Jahr weiter auf 13,8 Mrd. Euro steigen. Dieser Prognose liegt die Annahme zugrunde, dass der Ausbau der Solarkraft in Deutschland von mehr als acht Gigawatt auch im kommenden Jahr mindestens diesen Wert erreicht.

In der Politik wird bereits darüber nachgedacht, insbesondere die Kostensteigerung bei den erneuerbaren Energien stärker zu begrenzen. Im kommenden Jahr beginnen Verhandlungen zur Novellierung des EEG. Denn die Ökostrom-Umlage führt bereits dazu, dass viele Energieversorger für Anfang 2011 Strompreiserhöhungen von bis zu zehn Prozent ankündigt haben. Mit RWE, EnBW und Vattenfall Europa haben auch drei der größten Versorger in Deutschland die Preiserhöhung verkündet. Bislang hat nur E.on erklärt, die Preise über den Jahreswechsel hinaus stabil halten zu wollen. Darüber hinaus könne man aber keine Zusage machen.

Am Montag verkündeten die Dresdner Stadtwerke (Drewag) eine Erhöhung der Strompreise um netto 0,8 bis 1,0 Cent pro Kilowattstunde zum 1. Januar an. Grund dafür sei auch hier der deutliche Anstieg der Ökostrom-Umlage. Die Erhöhung werde aber nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergegeben, teilte die Drewag mit. Auch in Leipzig wird der Strom zu Jahresbeginn teurer. Die dortigen Stadtwerke hatten die Erhöhung um netto 1,85 bis 2,60 Cent pro Kilowattstunde bereits am Sonntag bekannt gegeben. Der Frankfurter Versorger Mainova - ein Unternehmen im städtischen Besitz - kündigte Strompreiserhöhungen um durchschnittlich 6,8 Prozent an.