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Das österreichische Unternehmen See-O-Two (SOT) hat ein System entwickelt, mit dem man aus CO2-Emissionen von Industriebetrieben Algenmasse produzieren kann, die wiederum als Rohstoff beispielsweise in der Biodieselerzeugung dient. Am Kraftwerksstandort Timelkam (Bezirk Vöcklabruck) der Energie AG Oberösterreich (EAG) wurde eine Pilotanlage errichtet und am Montag vorgestellt.
Kohlendioxid aus Abgasen wird angereichert und für das Wachstum von Algen verwendet - so lautet das Grundprinzip von SOT. Das Unternehmen hat dafür ein eigenes Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, pflanzliches Plankton in Silos zu züchten. Das ist wesentlich platzsparender und energiegünstiger als in herkömmlichen Becken. Da sich die Algen an einer Leuchtstoffröhre sofort ablagern und diese abdunkeln würden, leitet ein spezieller Gasstrom Licht in die Behälter.
Keine Gentechnik
Aus der Biomasse kann man dann entweder Biodiesel, Fettsäuren als Rohstoff für die chemische Industrie oder Tierfutter erzeugen. Je nachdem, welches Produkt man erhalten will, werden unterschiedliche Algenspezies verwendet und durch Nahrungszusätze ihre Eigenschaften entsprechend beeinflusst. Gentechnik komme nicht zum Einsatz, betonte Geschäftsführer Karl Stagl.
SOT bietet die Entwicklung einer derartigen Anlage, der Betrieb erfolgt durch die jeweiligen Abnehmer - Industrieunternehmen oder Kraftwerke. Etwa ein Drittel des CO2 könne aus der Abluft geholt werden, so Stagl. Die Technologie sei aber nicht in erster Linie wegen Einsparungen im Emissionshandel rentabel, wie bei derartigen Verfahren oft kolportiert werde, sondern durch den Verkauf der Algenmasse. Eine wirtschaftliche Anlage koste etwa fünf bis sechs Millionen Euro. Ab Ende November will Stagl "Delegationen aus aller Welt" in Timelkam empfangen und das Verfahren potenziellen Kunden vorführen.
Joint Venture
Die See-O-Two Biotech GmbH mit Sitz in Wien ist ein Joint Venture zwischen dem Internationalen Investmentfonds European Private Equity Venture S.A. mit Sitz in der Schweiz als Mehrheitseigentümer und der Beteiligungsgesellschaft Seepeg, die unter österreichischer Führung in Luxemburg beheimatet ist. SOT hat derzeit neun fixe Mitarbeiter und bereitet sich auf den Markteintritt vor. Laut Stagl gibt es bereits Interessenten aus aller Welt, am konkretesten sei derzeit die Anfrage einer Raffinerie aus Qatar. In Timelkam stellt die EAG die Infrastruktur sowie demnächst auch das CO2 aus ihrem dortigen Kraftwerkspark zur Verfügung.
