Thursday, February 24, 2011

Isra-Mart srl:Falsche EEG-Förderanreize für Biogas-Strom

www.isra-mart.com

Isra-Mart srl news:

Zwischen 2005 und 2010 ist die Maisanbaufläche in Deutschland von 70.000 Hektar auf 600.000 Hektar gewachsen. Grund dafür sind falsche Förderanreize für Strom aus Biomasse im Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG). Das EEG belohnt Strom aus Biogas mit umgerechnet jährlich rund 3000 Euro pro Hektar. Das ist fast das Zehnfache dessen, was Bauern sonst pro Hektar durchschnittlich an EU-Förderungen erhalten. Das folgert der World Wide Fund For Nature basierend auf einer aktuellen WWF-Studie.

Die Folge dieser Entwicklung sei, so der WWF, dass Investoren Ackerland im großen Stil pachten oder kaufen und darauf hauptsächlich Energie-Mais anbauen. Während dies für Investoren ein lukratives Geschäft sei, treibe dies jedoch auch die Pachtpreise in die Höhe und verwandele ganze Landstriche in Mais-Monokulturen. „Das Erneuerbare Energien-Gesetz muss in dieser Hinsicht schnell und umfassend geändert werden“, fordert WWF-Agrarreferentin Tanja Dräger de Teran. „Es ist unsinnig, das halbe Land in Maisfelder zu verwandeln. So, wie er heute angebaut wird, vernichtet Mais die Artenvielfalt, belastet die Gewässer und trägt wertvollen Mutterboden ab.“

Der Biogas-Boom lässt die Pachtpreise in vielen Regionen Deutschlands anziehen. In Ostdeutschland haben sich die Pachtpreise für Agrarflächen laut WWF in den vergangenen drei Jahren beinahe verdreifacht. Landwirte haben beim Auslaufen ihrer Pachtverträge häufig das Nachsehen, weil die Anlagenbetreiber höhere Preise pro Hektar bieten. Rund 60 Prozent der deutschen Landwirte pachten Land.

Nach WWF-Angaben ist die Zahl der Biogasanlagen in Deutschland von etwa 2000 im Jahr 2005 auf heute 6000 gestiegen. Während die Erzeugung von Bioethanol aus Mais Nachhaltigkeitskriterien erfüllen muss, gelten diese für die Produktion von Biogas aus Mais nicht. „Das ist vollkommen unlogisch und muss sich umgehend ändern“, so die WWF-Expertin.

„Die derzeitige Situation zeigt, dass Bioenergie nicht per se umweltfreundlich oder nachhaltig ist. Es kommt sehr darauf an, woher die Rohstoffe stammen und wie sie angebaut werden“, so Tanja Dräger. Die Bundesregierung müsse nun schnell das EEG verbessern. Die geltenden Nachhaltigkeitskriterien für Biokraftstoffe müssten auch für Energiepflanzen gelten, die zum Betrieb von Biogasanlagen angebaut werden.